Veranstaltungen

Kapazitäten aufbauen

Am 25. November 2009 fand in Berlin das Kolloquium der Gregor Mendel Stiftung und der Eiselen-Stiftung Ulm "Agrarraumentwicklung und Pflanzenzüchtung - Aufgaben moderner Entwicklungszusammenarbeit" statt.

Die Experten waren sich darin einig, dass eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität unbedingt notwendig sei, um die bis zum Jahr 2050 auf 9 Mrd. Menschen weiter anwachsende Weltbevölkerung zu ernähren.

 Da die landwirtschaftlich nutzbare Fläche begrenzt ausdehnbar sei, müssen Erträge und Qualität durch Züchtung verbessert werden, betonte Anton van Doornmalen vom niederländischen Pflanzenzüchter Rijk Zwaan. Für eine Grüne Revolution in Afrika forderte van Doornmalen, der sich mit einem eigenen Zuchtprogramm in Tansania engagiert, entsprechende Rahmenbedingungen, beispielsweise durch einen Sortenschutz, um offene Innovation überhaupt erst zu ermöglichen.

Dr. Claire Schaffnit-Chatterjee, Deutsche Bank Research, hob auf der Grundlage ihrer Studie »Lebensmittel - eine Welt voller Spannung« hervor, dass Nahrungsmittelproduktion vor Ort gesteigert, mehr Geld für die Landwirtschaft in den Entwicklungsländern sowie für die Forschung bereit gestellt und der Zugang der Bauern zu Ressourcen gesichert werden müsse. Vor allem sei es wichtig, international konzentrierte Maßnahmen gegen den Klimawandel einzuführen.

Dr. Hanns-Christoph Eiden, Leiter der Unterabteilung EU-Angelegenheiten, internationale Angelegenheiten des Bundeslandwirtschaftsministeriums betonte in seinem Vortrag, dass die Sicherung der Welternährung auf breiter Front die Schwerpunktaufgabe der internationalen Politik sei. Die im Rahmen des Welternährungsgipfels in Rom reformierte »Globale Partnerschaft für Landwirtschaft, Nahrungssicherheit und Ernährung« sei ein wesentliches Mittel zur Koordination aller Akteure. Maschinen, Saatgut und Dünger seien unabdingbar, wenn auf unterschiedlichen Standorten eine nachhaltige und leistungsstarke Landwirtschaft unter regionalen Verhältnissen betrieben werden solle. 

Die vielfältigen Anforderungen an die Entwicklungsarbeit hob Dr. Uschi Eid, ehemalige Staatssekretärin im Bundesentwicklungsministerium hervor. Robert Buntzel, Evangelischer Entwicklungsdienst, ergänzte aus der Sicht der evangelischen Entwicklungshilfe die Ziele und Wege der agrarischen Entwicklungszusammenarbeit, um die Situation der hungernden Menschen zu verbessern.

nach oben