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Klimawandel - Herausforderung für die Pflanzenzüchtung

Die Arbeit der Pflanzenzüchter ist für den Umwelt- und Klimaschutz wichtiger denn je. Dies betonte Petra Bierwirth, Vorsitzende des Umweltausschusses des Deutschen Bundestages, in ihrem Grußwort zur Eröffnung des Kolloquiums »Klimawandel - Herausforderung für die Pflanzenzüchtung«. Sie lud die Pflanzenzüchter zum intensiven Dialog mit den Umweltpolitikern ein.

Das Kolloquium setzte die Reihe »Pflanzenforschung für die Zukunft« fort. Wieder folgten zahlreiche Experten und Entscheider aus den Bereichen Züchtung, Landwirtschaft, Ernährung und Energie der Einladung der Gregor Mendel Stiftung ins Abgeordnetenhaus von Berlin, um gemeinsam über eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit zu diskutieren.

Den Auftakt machte Dr. Frank Eulenstein von Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung. In seinem Vortrag schilderte er die gravierenden Veränderungsprozesse insbesondere auf der Südhalbkugel unseres Planeten. Vorrangig ging er aber auf die vergleichsweise günstigen Perspektiven für die hiesige Landwirtschaft ein. Diese Prognose bestätigte auch Professor Olaf Christen, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Die Herausforderungen seien groß aber lösbar. Professor Christen verwies jedoch auf den langen Vorlauf, den die erforderlichen Maßnahmen haben. Insbesondere die Politik müsse jetzt handeln, damit zum Beispiel durch Pflanzenzüchtung die Sorten geschaffen werden können, die zukünftig benötigt werden. Er bot damit dem Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes als Kooperationspartner des Kolloquiums gute Gelegenheit, die sich daraus ergebenden Reaktionsmöglichkeiten der Landwirtschaft zu formulieren. Dr. Born forderte eine leistungsfähige Agrarforschung und nachhaltigen Züchtungsfortschritt.

Professor Gerhard Wenzel, Technische Universität München Weihenstephan und Professor Chris-Carolin Schön, Universität Hohenheim machten am Beispiel der Blühverfrühung bei Weizen deutlich, welche Möglichkeiten Pflanzenzüchtung bietet, den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Dabei wurde deutlich, dass der Zeitfaktor für die Züchtung neuer angepasster Sorten entscheidend ist und sich hier mit Genomforschung erhebliche Potentiale erschließen lassen. In seinem Abschlussvortrag ging Professor Georg Cadisch, Universität Hohenheim auf die spezifischen Anforderungen der Entwicklungs- und Schwellenländer ein. Dabei wurde deutlich, dass hiesige Konzepte nicht ohne Weiteres übertragbar sind. Die Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft und Pflanzenzüchtung in diesen Ländern ist unerlässlich.

Die Moderation der Diskussion hatte Professor Hermann Schlagheck übernommen. Das Auditorium wurde dabei aktiv eingebunden und zu seinen Schlussfolgerungen befragt. Das Kolloquium hat sich dabei einmal mehr als Forum nicht nur für züchterische, sondern die Agrarwissenschaft insgesamt betreffende Fragestellungen erwiesen. Die Veranstaltungsreihe, zu der auch ein Tagungsband herausgegeben wurde, wird fortgesetzt.

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