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Energie versus Ernährung

"Pflanzenproduktion der Zukunft -Energie versus Ernährung?" so lautete der Titel des von der Gregor Mendel Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bauernverband und dem Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter am 6. Februar 2007 in Berlin durchgeführten Kolloquiums. Gemeinsam mit ausgewiesenen Experten aus Wissenschaft und agrarischer Praxis nahmen dabei mit Dr. Maximilian Lehmer, MdB, und Staatssekretär Gert Lindemann, Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, auch Repräsentanten von Politik und Exekutive Stellung zu den rasanten Entwicklungen auf diesem Gebiet. 

Die Referenten Professor Harald von Witzke, Professor Carsten Thoroe und Professor Martin Kaltschmitt diskutierten intensiv die Frage um die Zukunft der Pflanzenproduktion und speziell im Spannungsfeld Energie versus Ernährung.

Professor Carsten Thoroe lenkte den Blick auf die Holzwirtschaft. Wie sich als Folge energiepolitischer Weichenstellungen und dem Anstieg der Energiepreise in der Landwirtschaft ein Nutzungskonflikt zwischen Ernährung und Energie auftue, so tue sich bei Holz und anderen nachwachsenden Industrierohstoffen ein Nutzungskonflikt zwischen stofflicher und energetischer Nutzung auf. Der globale Anstieg der Energiepreise stärke damit die Wettbewerbsfähigkeit von Holz. So genannte Schnellwuchsplantagen (Pappeln, Weiden, Robinien, etc.) könnten sich bei steigenden Energiepreisen und intensivierter Züchtung zu einem zukunftsweisenden Produktionszweig etablieren.

Professor Witzke wies in der Diskussion um den Konflikt Nahrung versus Bioenergie darauf hin, dass langfristig wohl vor allem verstärkte Investitionen in die Forschung, Ausbildung und Beratung dazu beitragen können, den Konflikt zwischen Sicherung der Welternährung einerseits und Sicherung der Energieversorgung sowie Klimaschutz durch Bioenergieproduktion andererseits nachhaltig zu entschärfen. Das Potential von Bioenergieproduktion in Deutschland sei beachtlich. In den letzten etwa 130 Jahren war die Landwirtschaft in Deutschland ein schrumpfender Wirtschaftsbereich. Die rasch wachsende weltweite Nachfrage nach Nahrungsgütern und nach Bioenergie könnte dies für die nächsten zwei bis drei Jahrzehnte ändern.

Professor Martin Kaltschmitt wies in seiner Betrachtung auf das weltweit beachtliche Biomassepotenzial hin. Der Beitrag der Biomasse im globalen Energiesystem sei mit knapp 11 Prozent weltweit heute bereits beachtlich und würde absolut zukünftig weiter deutlich zunehmen. Relativ jedoch - und damit bezogen auf die ebenfalls deutlich ansteigenden Größenordnungen- wird der weltweite Beitrag der Biomasse an der Energieversorgung im Mittel im Bereich zwischen 10 und 15 Prozent bleiben. Damit Biomasse zukünftig verstärkt zur Deckung der globalen Energienachfrage beitragen und sukzessive mehr fossile Energieträger ersetzen kann, müssen der Landwirtschaft verbessertes Pflanzenmaterial und der Forstwirtschaft nachhaltige Konzepte angeboten werden.

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