"Der Augustiner-Mönch Gregor Mendel entdeckte bei seinen Kreuzungsversuchen an Erbsen die für Pflanzen, Tiere und Pilze allgemeingültigen Vererbungsgesetze und schuf damit eine der grundlegenden Säulen der heutigen Wissenschaftsdisziplin Genetik. Mendel legte dadurch auch den Grundstein für die klassische Pflanzenzüchtung. Angesichts von Klimawandel und Ressourcenknappheit bilden die von Mendels Vererbungsgesetzen inspirierte Kombinationszüchtung und die modernen Werkzeuge der Pflanzenzüchtung heute zwei zentrale Säulen der Sicherung einer nachhaltigen Nahrungsproduktion."
Prof. Klaus Pillen wuchs auf dem elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb in Schwalmtal heran. Er studierte Agrarwissenschaften in Bonn. Er promovierte an der LMU München, wo er mit Kollegen die erste Genkarte der Zuckerrübe mit DNA-Markern entwickelte. Im Rahmen eines 3-jährigen Forschungsaufenthalts an der Cornell-University forschte er über die Klonierung von Resistenzgenen der Tomate. Von 1996-2006 arbeitete er an der Universität Bonn zu Themen der Genomforschung und der quantitativen Genetik. 2002 habilitierte er sich mit dem Thema „Der Einsatz von DNA-Markern in der Genomforschung der Gerste“. Von 2006-2008 leitete er am Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung in Köln die unabhängige Forschergruppe für Gerstengenetik.
Seit 2008 leitet Klaus Pillen die Professur für Pflanzenzüchtung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Forschungsschwerpunkte sind die Genomforschung, die quantitative Genetik und das Pre-Breeding von Gerste und Weizen. Seit Oktober 2024 ist er Präsident der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung e.V.
Klaus Pillen engagiert sich in Forschungsprojekten entlang der pflanzlichen Wertschöpfungskette. Er ist Sprecher der Modellregion der Bioökonomie zur Digitalisierung pflanzlicher Wertschöpfungsketten im Mitteldeutschen Revier in Sachsen-Anhalt (DiP).